Mit der Einladung zum zweiten Bürgerdialog hatte der Oberbürgermeister auch die Sprecherin der Bürgerinitiative, Frau Vera Winkler, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, die zu Beginn der Veranstaltung am 12. Februar stattfinden sollte.
Die Sprecherin hatte ihre Zusage mit der Bitte verbunden, dass ihr die Namen der weiteren Podiumsgäste benannt werden. Nach Rückfrage antwortet ihr der Oberbürgermeister: „Es werden neben Ihnen, ein Vertreter des Stadtrates, ein Experte für Planungen sowie ein Vorstandsmitglied eines Vereins sowie ich an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Moderiert wird es wieder von Peter Escher.“ Auch die Bitte der Sprecherin nach Veröffentlichung des Bescheides über die Genehmigung der Zielabweichung wurde lapidar abgelehnt.
Diese Art des Umgangs mit den Vertretern der Bürgerinitiative führte zu folgender Absage: „Nachdem Sie in der Öffentlichkeit immer wieder Ihr Interesse an Transparenz verkünden, zeugt Ihre Antwort auf meine Frage, wer konkret im Podium sitzen wird, vom Gegenteil. Es ist Standard und im Übrigen eine Frage der gegenseitigen Achtung, dass man vor einer solchen Diskussion die Namen der anderen Podiumsgäste bekannt gibt. Dies wäre auch Voraussetzung für eine Diskussion auf Augenhöhe.“
Die Bürgerinitiative wurde im Podium dann von Herrn Dauphin vertreten, der auf die fehlenden Voruntersuchungen, die Notwendigkeit einer Aktualisierung des Flächennutzungsplans und die finanziellen Risiken der begonnenen Planungen hinwies. Alle weiteren Podiumsgäste wiederholten lediglich die bereits bekannten Argumente für die Gewerbegebiete, die jedoch auch in dieser Veranstaltung nicht mit konkreten Fakten untersetzt waren. Es bleibt also dabei, dass die versprochene positive Entwicklung von Radeberg durch die beiden Gewerbegebiete nur ein Wunschdenken ohne konkrete Analyse der tatsächlichen Chancen und Risiken sind.
Erneut wiederholte der Oberbürgermeister seine Absicht, die Verfahren transparent durchzuführen und die Bürger zu beteiligen. Dies darf als leeres Versprechen verstanden werden. Denn weder wurde eine einzige der bisher gestellten Fragen beantwortet noch die Bewertung der Stellungnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung öffentlich ausgewertet noch der Bescheid über das Zielabweichungsverfahren trotz entsprechender Bitte im ersten Bürgerdialog veröffentlicht. Auch der oben zitierte Umgang mit der Bürgerinitiative belegt, dass Transparenz und Öffentlichkeits-beteiligung gerade nicht das Interesse des Oberbürgermeisters sind.